von XJR Michl » Di 12. Okt 2010, 19:41
Neue Presseberichte von Herrn Ramsauer zum Wechselkennzeichen das im Sommer 2011 kommen soll:
Zitat vom aktuellen Focus:
Wechseln nur in derselben Fahrzeugklasse
Ein erster Referentenentwurf aus dem Verkehrsministerium wird derzeit auf Fachebene diskutiert. Danach sollen die Nummernschilder nur von Auto zu Auto oder von Motorrad zu Motorrad getauscht werden dürfen, nicht aber über die Fahrzeugklassen hinweg. Die jeweilige Höchstzahl der Fahrzeuge unter einem Kennzeichen, die niemals zusammen im öffentlichen Verkehr bewegt werden dürften, soll laut Ministerium auf drei begrenzt werden.
Der Automobilclub ADAC ist mit der Entwicklung nicht zufrieden. Es wäre besser, die Wechselkennzeichen nicht auf Fahrzeugklassen zu beschränken, sagt Club-Sprecher Jochen Oesterle. Denn allein durch diesen Kniff dürfte sich die Zahl der künftigen Versicherungsverträge für mehr als ein Fahrzeug deutlich reduzieren: Ein Motorrad oder ein Wohnmobil könnte dann nicht kostensparend unter der Police eines Autos mitlaufen.
Richtiggehend zornig ist der Club aber auf Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), der keineswegs auf Einnahmen aus der Kfz- Steuer verzichte. „Für ein Fahrzeug, das vielleicht einmal in der Woche bewegt wird, soll die volle Steuer erhoben werden“, schimpft Oesterle und verlangt eine Entlastung. Kein Problem ist hingegen die praktische Ausgestaltung. Das künftige Wechselschild besteht aus je einem starren Teil für jedes Fahrzeug und einem Wechselelement, das jeweils umgesteckt werden muss.
Der Markt soll die Versicherungsprämien ermitteln
Die für die Konsumenten wichtige Frage nach den künftigen Versicherungsprämien will Ramsauer den Assekuranzen überlassen, die miteinander im Wettbewerb stehen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sieht sich jedenfalls nicht als Bremser der Entwicklung. Eine „Daumenregelung“ wie in Österreich, wo nur das Fahrzeug mit dem höchsten Risiko versichert werde und die übrigen mitlaufen, werde es aber nicht geben, sagt Verbandssprecher Christian Lübke. Man müsse das Risiko jedes einzelnen Fahrzeugs bewerten. „Das heißt, dass es für jedes Fahrzeug einen eigenen Vertrag geben wird.“
Zu welchem Gesamtpreis ein Versicherer die Policen seinem Kunden dann anbiete, hänge nicht zuletzt von dessen versicherungstechnischer Vorgeschichte ab, erläutert Lübke. „Wir stehen bereit, zu gegebener Zeit entsprechende Angebote zur Versicherung von Fahrzeugen mit Wechselkennzeichen zu machen“, heißt es beim Marktführer HUK-Coburg, der flexible Lösungen anbieten will. Wahrscheinlich werde nicht für alle Fahrzeuge der gleiche Versicherungsschutz nachgefragt werden, meint eine Sprecherin. Auch bei der Allianz in München heißt es: „Wir sind vorbereitet.“
Einsparpotenzial ungewiss
Ob mit den neuen Schildern, die aus einem mobilen und mehreren festen Teilen bestehen sollen, tatsächlich was zu sparen sein wird, bleibt erst einmal abzuwarten. Einig sind sich bislang alle, dass man nicht weiß, wieviele Menschen tatsächlich die angepeilten Wechselmöglichkeiten nutzen werden. In Österreich laufen rund 8,6 Prozent des Fahrzeugbestandes mit Wechselkennzeichen, das wären in Deutschland mehr als 4 Millionen Fahrzeuge. Klar ist, dass das gerade nicht genutzte Vehikel auf einem Privatgelände abgestellt werden muss, was die Zahl der potenziellen Nutzer schon einmal deutlich einschränkt.
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XJR Michl am Mi 13. Okt 2010, 12:27, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Michael
Was ewig hält, bringt mir kein Geld.